- Ritornell
- Ri|tor|nẹll 〈n. 11〉1. ital. Volksliedform in Strophen zu drei metrisch verschiedenen Zeilen, deren erste u. dritte sich reimen2. 〈im 17./18. Jh.〉 immer wiederkehrendes instrumentales Zwischenspiel zw. Lied- u. Arienstrophen3. 〈im Instrumentalkonzert〉 homophones Vor-, Zwischen- u. Nachspiel[<ital. ritornello „wiederholter Vers, wiederholte Strophe“]
* * *
Ritornẹll[italienisch »Refrain«, »Wiederholungssatz«, zu ritornare »zurückkommen«] das, -s/-e,1) Literatur: eigentlich Stornẹllo, Gattung der italienischen Volksdichtung, besteht formal meist aus einem fünf- oder siebensilbigen und zwei elfsilbigen Versen, von denen jeweils zwei durch Reim oder Assonanz verbunden sind; inhaltlich setzt es sich in sentenziöser Knappheit besonders mit allen Spielarten der Liebe auseinander. Die aus der Toskana stammenden Stornelli nannte man in Rom infolge Verwechslung mit dem Refrain (»ritornello«) auch Ritornelli. Nachbildungen des Ritornells in der deutschen Lyrik finden sich u. a. bei F. Rückert, Wilhelm Müller, P. Heyse und T. Storm.2) Musik: der mehrfach wiederholte Teil eines Musikstückes; zum einen der Refrain in den Gattungen der weltlichen Musik des 14. und 15. Jahrhunderts (Madrigal, Ballata, Frottola); zum anderen das instrumentale Vor-, Zwischen- und Nachspiel der Arie und des Strophenliedes im 17. und 18. Jahrhundert - In der frühen Oper (z. B. bei C. Monteverdi) heißen die eingeschobenen selbstständigen Instrumentalsätze Ritornell. Im Instrumentalkonzert des 18. Jahrhunderts werden die Tutti-Abschnitte auch Ritornell genannt.* * *
Ri|tor|nẹll, das; -s, -e [ital. ritornello = Refrain; Wiederholungssatz, zu: ritornare = zurückkommen]: 1. (Literaturw.) aus der italienischen Volksdichtung übernommene Gedichtform mit einer beliebigen Anzahl von Strophen zu je drei Zeilen, von denen jeweils zwei durch Reim od. Assonanz verbunden sind. 2. (Musik) sich meist mehrfach wiederholender Teil eines Musikstücks.
Universal-Lexikon. 2012.